China
Schon immer fasziniert von der fernöstlichen, jahrtausende alten Kultur, habe ich China bzw. Peking als meine erste Destination auf der Reise ausgewählt und ich kann jetzt schon sagen, dass es warscheinlich eines der Highlights sein wird.
China, unbestitten ein Land der Superlative, gibt manchmal seinen Charm erst nach genauem hinsehen preis. Baustellen am Rande und mitten der urbanen Gegenden, sowohl als auch Bausünden der vergangenen Jahrzehnte ließen meine stereotypischen romantischen Vorstellungen von einem verschlafenen Land des Ostens schnell verschwinden. Getrieben von schnellen Geld, Fortschritt und dem Bestreben der Bevölkerung ‘westlicher’ zu werden, wachsen die Städte entlang der Ostküste unaufhaltsam und in einem Tempo wie sie die Welt noch selten gesehen hat. Shopping-Zentren und ganze Stadtviertel schießen aus dem Boden; Autobahnen und Hochgeschwindigkeitszugverbindungen (*haa! so ein langes wort*) werden quer durch das Land mit den 1,3 Mrd. Einwohnern gebaut. Das ganze passiert leider oft auf Kosten von Umwelt, Kulturgütern, alter traditioneller Siedlungen oder malerischder Landschaften.
Angesichts dieses imperialistischen Größenwahns bekommt man schnell den Eindruck dass, das Thema Rezession hier nur ein Schreckgespenst aus der bunten Welt von ‘Hello Kitty’ ist und hier kaum jemand Beachtung zu schenken scheint. Geblendet von der bunten Propaganda der staatlich zensurierten Medien streben die gleichgeschaltenen Massen frohen Mutes und mit neoliberalistischer Ellbogentechnik begleitet, ihrer Eitelwonne-Zukunft entgegen. Making business und making money versteht hier jeder, auch wenn Englisch nicht recht verbreitet ist.
‘Werdet reich…’ lautete die Aufforderung der Regierung an seine Bürger und gab damit 1993 den Startschuss ins kapitalistische Zeitalter. Die Aufbruchsstimmung in den großen Städten erinnert irgendwie an den Fall des Eisernen Vorhangs Ende der 80′er Jahre in Europa. Gearbeitet wird, zumindest sehr fleißig, besonders für die Touristen oder die Baubranche - oft 24 Std, 7 Tage die Woche.
Na ja, man darf also gespannt sein wie China und die Welt in zwanzig Jahren aussieht, ich bin mir sicher da wächst eine wirtschaftliche Großmacht heran.
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Bilder sagen einfach mehr als tausend Worte, daher schluss mit bla-bla, hier ein paar meiner Eindrücke und Erlebnisse.
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Peking
Peking oder Beijing, was soviel heißt wie ‘Die Nördliche Stadt’ hat etwa zwei mal so viele Einwohner wie Österreich!
Trotz der Olympischen Spiele 2008, die die Weltstadt anscheinend sehr geprägt und erneuert haben, findet man hier unzählige Zeitzeugen jahrhunderte alter, ehemaliger Dynastien und Hochkulturen.
Interessant ist übrigends auch, wer nicht gerade Nummer-Eins-Sehenswürdigkeiten wie ‘Die Verbotene Stadt’ oder diverse Paläste besucht, kann schnell feststellen, dass man gerade der einzige Nicht-Asiate in im Umkreis ist.
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Shanghai
Mal abgesehen von Hongkong ist Shanghai warscheinlich die westlichste Metropole in China. Den typischen altchinesischen Flair von radbefahrenen, kleinen Gassen mit roten Lampions vor den Häusern und dampfenden Garküchen, umringt von spielenden Kindern und wartenden alten Menschen, muss man da schon suchen.
Hingegen schießt ein architektonisches Ausstellungsstück neben dem anderen in Pudong oder Huangpu, dem Zentrum Shanghais, aus dem Boden, während sich unaufhaltsam die Menschenmassen duch die neuen bunt-neon-blinkenden Einkaufsstraßen wälzen, und die den anscheinlich unersättlichen Konsumdurst an westlichen Markenprodukten und Kopien davon, stillen wollen.
Im Neunzehnten Jahrhundert nur in einem bestimmten Stadtgebiet niedergelassen, haben die Franzosen doch sehr deutlich ihre Kultur hinterlassen, was sofort an den frisch gebackenen Köstlichkeiten zu erkennen ist und Shanghai in manchen Gassen sogar etwas Pariser Flair verleiht.
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Suzhou
Mit ihren 5,7 Millionen Einwohnern und der Telefonvorwahl wie Innsbruck, wird die “Kleinstadt” Suzhou oft als das “Venedig von China” bezeichnet.
Kleine Wasserkanäle und zum Teil über tausend Jahre alte, nett angelegte Gärten mit Pagoden und Teichen sind hier der Anziehungspunkt für einheimische Hochzeitspaare, laestige Gelsen oder Touristen, die abseits der Großstadt Shanghai etwas mehr Ruhe und vergeblich bessere Luft suchen.
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Hangzhou
Fast malerisch gibt sich der ‘West Lake’ zwischen Stadtzentrum und den Teeanbau-Hügeln wenige Stunden von Shanhai entfernt. Kein Wunder, dass, ein Anzieungspunkt vieler Chinesen am Wochenende, sich hier scharenweisen Sonnenschirmchen entlang der langen Uferpromenade, mit den kleinen Brücken und den verwinkelten Gärten, schieben.
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Guilin
Die beeindruckenden Karstlandschaft in Verbindung mit dem Li River (einer der größten Flüsse Chinas) stellt den Anziehungspunkt für die Umgebung dar. Eine Bootsfahrt per Bambus-Raft zum nächsten Reiseziel war daher naheliegend und ein Erlebnis sondergleichen.
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Yangzhou
Unbestritten ein Highlight auf der Reise durch China war mein Aufenthalt in einem kleinen Dorf am Rande von Yangzhou. Zwischen schroffer Karstlandschaft mit Flüssen und grünen Reisfeldern, manchmal abgeschnitten von Strom und Internet, konnte ich so richtig das chnesische Landleben beobachten.
Hier konnte ich auch meine Chinesisch Kochkünste erlernen – also aufgepasst zu Hause: Wer seine Küche zur Verfügung stellt…
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Hong Kong
…wird zwar behandelt als wäre es ein eigenes Land (man benötigt hier für die Einreise kein Visa), gehört aber trotzdem zu China. Obwohl Hong Kong nicht mehr unter Britischer Krone steht, ist die Handschrift noch sehr deutlisch lesbar und vermittelt den Eindruck einer wahren Weltstadt. Eine perfekte Mischung aus urbanem Treiben, multikulturellen Einflüssen und chillout-Möglichkeiten an zahlreichen Stränden der 234 Inseln des Territoriums, macht Hong Kong zu einer Metropole in die man sich verlieben kann. Positiv bemerkt sei auch: Hier spuckt endlich mal niemand auf den Boden, wie es sonst im restlichen Land sehr gern gemacht wird.
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Essen
Die Chinesische Küche ist ein wahres Kapitel für sich, daher gibt’s hier eine eigene Bilderserie. Eigentlich ist es ja gar nicht richtig von der Chinesischen Küche zu sprechen, da es viele verschiedene traditionelle kulinarische Richtungen aus den Provinzen gibt, die sich stark unterscheiden.
Aber gleich vorweg: nein, ich habe keine Hunde gegessen, auch keine Schlangen, Scorpione oder sonstige gefährdeten Tierarten…
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Umweltschutz
Kaum zu glauben, aber das Thema Umweltschutz wird (verhältnismäßig) großgeschrieben. Wurde aber auch Zeit! Das Elektro-Moped hat Einzug gehalten und in vielen Städten gibt es sogar ein Verbot für die ‘normalen’ Mopeds mit herkömmlichen Verbrennungsmotor. Die Erfahrung, von leise surrenden Elektromotoren beim queren der Straßen, umkreist zu werden, ausgerechnet in China zu machen, mag manche verplüffen. Das muss Europa mal nachmachen!
Ebenso sind Solaranlagen zur Warmwasser-Aufbereitung keine Seltenheit und machen den Parabol-Antennen im Landschaftsbild bereits ziemlich Konkurrenz.
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Ursprünglich nur drei Wochen zwischen Peking und Shanghai geplant, hat mich die Faszination dieses Landes gepackt und hab daher meinen Aufenthalt verlängert um noch weitere Städte und Gegenden zu besuchen. Leider immer noch zu wenig Zeit für Volksrepublik wie ich jetzt feststelle