Malaysia
Dreizehn Bundesstaaten mit insgesamt 24,5 Millionen Einwohner bilden Malaysia, das von einem König und einem Premierminister regiert wird.
Geografisch gesehen teilt sich Malaysia in zwei große Bereiche. Das Festland, oft auch als Halbinsel Malaysia bezeichnet, und die Insel Borneo eine Einzigartigkeit für sich. Doch auch die Cameron Highlands, der Regenwald von Taman Negarah oder diverse tropische Inseln wie zum Beispiel die Perhentian Inseln zählen zu den Besonderheiten Malaysias. Nicht zu vergessen die Hauptstadt Kuala Lumpur.
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Kuala Lumpur Schmelztiegel der Kulturen
Kuala Lumpur das kommerzielle Zentrums des Nummer 1 Palmöl Exporteurs (Malaysias) vermittelt durchaus den Eindruck einer modernen Asien Metropole, auch wenn man das urbane Treiben von Städten wie Bangkok oder Hongkong hier etwas vermissen mag, so gibt es durchaus gut gemeinte Ansätze dazu.
Erst Ende der 50er-Jahre wurde KL, so wird die Stadt von den Malayen genannt, zur Hauptstadt erklärt, eine verhältnismäßig junge Siedlung die Ende des 19. Jh. überhaupt erst gegründet wurde.
Mit ihren 1,8 Mio. Einwohner wirkt die Stadt, deren Name übersetzt so etwas wie ‘Schlammige Flussmündung’ bedeutet, recht überschaubar und gilt allgemein als sicher. Der Wohlfühlfaktor stellt sich schnell ein und man landet gern in einer der ethnisch homogeneren Ecken der Stadt um Kultur und Küche von Chinesen, Inder oder Malayen mitzubekommen.
Bekanntestes Bauwerk - mit Weltruf - sind die Petronas Towers, das Bürogebäude des nationalen Öl-Konzerns, das mit über 450m Höhe derzeit (noch) das größte Twin-Tower-Gebäude der Welt darstellt. Interessant für Insider ist unter anderem die super glänzende Aluminium Fassade.
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Schwarz Tee und Riffhaie
Wer genug von der tropisch, feuchten Hitze oder der schlechten Luft von KL hat, für den ist Abkühlung in Sicht. Die sanften Hügel der Cameron Highlands mit ihren saftig, grünen Bergen lassen feinsten Schwarztee gedeihen und ziehen ein stylisches Streifenmuster durch die Landschaft. Ein willkommenes Erholungsgebiet für Wanderfreunde und Botaniker. Hier findet man Rafflesia arnoldii die größte Blume der Welt, die mit bis zu 80cm Blütendurchmesser alles verschlingt was ihr in die Quere kommt. (ok, ist etwas übertrieben, hört sich aber gut an ;-))
Die Atmosphäre in Tanah Rata, dem Hauptort in den Highlands, erinnert ein wenig an altenglische Kolonialzeiten und stellt daher eine nette Abwechslung zum sonst asiatischen Malaysia dar.
Im Nordosten der Halbinsel Malaysias befinden sich die Perhentian Inseln, zwei tropische Flecken in einem Marine Nationalpark der Südchinesischen See, dessen Wasser typischerweise kristallklar und azurblau ist. Meeres-Schildkröten, Black-tip Riff Haie, sowie Anemonenfische und noch hunderte andere bunte Fischarten tummeln sich zwischen den Korallen und können beim Schnorcheln beobachtet werden.
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Im Regenwald
Traumstrände hin oder her, wer nach Malaysia reist sollte sich den tropischen Regenwald nicht entgehen lassen. Im mittleren Norden gibt’s den ältesten Regenwald der Welt (130 Mio. Jahre alt) zu erkunden, der sogar die letzten Eiszeiten überstanden hat und mit seinen über 4000 km^2 Fläche eine der wenigen noch nicht landwirtschaftlich genutzten Gegenden in Malaysia ist.
Taman Negara ist einer der Ausgangspunkte für Trekking-Touren, die nichts für zartbesaitete Gemüter sind. Blutegel, Moskitos und Temperaturen nahe der 30°C bei etwa 95% Luftfeuchtigkeit machen das schlammige Waten und Durchqueren von Wasserläufen zum urnatürlichen Erlebnis.
Ich hab mich jedoch nicht abschrecken lassen und die Gelegenheit genutzt zwei Tage mit großem Rucksack und einem einheimischen Guide (der Oran Asli-Ureinwohnern) durch den Wald gelaufen. Übernachtet wurde im Schlafsack in einer Tropfsteinhöhle, die eigentlich mal ein Elefanten-Schlafplatz war. Leider haben sich die Riesen nicht blicken lassen - aber vielleicht auch besser so…
Entfernen der Blutegel von den Füßen gehörte irgendwann zur Routine und ein Bad im Fluss am Ende des Tages wurde zur Wohltat. Ein Lagerfeuer in der Nacht sollte unsere Schuhe trocknen und vorallem uns sämtliche Viecher vom Leib halten, während wir schlafen. Mit dem Wasser aus dem braunen Bach wurde Tee gekocht - eine kleine Überwindung, hat aber glücklicherweise keine Verdauungsprobleme verursacht.
Auch wenn man kaum Tiere im dichten Dschungel zu Gesicht bekommt, kann man sie meist hören und insbesondere die Lärmkulisse bei Dunkelheit kann wirklich spannend sein. Ein Schlaflied der besonderen Art.
Leider wurde der Regenwaldbestand in den letzten Jahren stark dezimiert und die natürliche Vegetation musste in erster Linien den ostafrikanischen Ölpalmen weichen. Mittlerweile ist die Ölpalme die meist verbreitetste Baumart in Malaysia und das obwohl sie ursprünglich nicht heimisch war.
Insbesondere auf Borneo stellt die Zerstörung des natürlichen Regenwaldbestandes ein Problem für die dort heimischen Affenarten dar. Proboscis Affen, eine endemische Spezies, mit lustigen langen Nasen und fetten Bäuchen, finden nicht mehr genug Nahrung und sind daher vom Aussterben bedroht. Ähnliche Situation stellt sich bei den karottenfarbigen, langhaarigen Orangutans dar, die einzig auf der Insel Sumatra (Indonesien) und auf Borneo beheimatet sind.
Um die Tiere vom Aussterben zu bewahren werden sie auf verschiedenen Fütterungsplattformen essenstechnisch unterstützt, eine gute Gelegenheit diese Tiere zu beobachten und zu studieren.
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Weltklasse Tauchen an der Küste Borneos
Ein 600 Meter hoher Pinnacle der aus dem Tiefseeboden herausragt unweit der Nordost-Küste Borneos bildet die Insel Sipadan, die bekannt ist für ihre Vielfalt von Meeresschildkröten. Hawksbill und Green Turtle kommen hier zu dutzenden an den Sand um ihre Eier abzulegen. Glasklares Wasser mit Sichtweiten bis zu 40 Meter stellen perfekte Bedingung für Taucher dar und ebenso trägt die reichhaltige Meeresfauna und -Flora dazu bei. Hier bietet sich eine der raren Gelegenheiten Hammer-Haie und Wal-Haie zu sichten, Spezialitäten die Taucherherzen höher schlagen lassen.
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Zufall und Glück haben mir zweimal eine der 120 limitierten Tages-Tauch-Lizenzen um die Insel Sipadan beschert, was für mich bisher DAS Highlight meiner bisherigen Tauchgänge war.
Mehr Bilder dazu gibt’s im Artikel ‘Reise wieder aufgenommen….’ vom 30. Jänner