Bolivien

Wie unschwer alleine an der Anzahl der Fotos zu erkennen ist, hat mir Bolivien besonders gut gefallen. Somit Reihe ich es recht weit oben auf der Favoriten-Skala meiner bereisten Länder ein. Die Ursprünglichkeit und zum Teil eine gewisse Unverdorbenheit von der Globalisierung und vom westlichen Fortschritt machen einen Reiz aus, aber es geht auch eine Exotik der verschiedenen Landschaften des Landes aus, die mir nie langweilig wurde.

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Die Hochebene Altiplano ganz im Süden des Landes zeichnet ein beinahe surreales Landschaftsbild mit den vielen zum teil aktiven Vulkanen, salzhältigen Lagunen und nicht zuletzt der Atakama-Wüste.

Ein Highlight, der schneeweiße Salzsee Salar de Uyuni, mit ca. 10.000 qkm Ausbreitung ist der weltweit größte seiner Art und birgt auch die weltweit größten Lithium Ressourcen. Auch hier lässt die extrem trockene Luft und die geringe Staubbelastung den Himmel besonders blau und die Farben extra intensiv wirken, dazu messerscharfe Kontraste bei Tageslicht und alles sieht fotogen aus.

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Das einst zu den reichsten Städten Südamerikas zählende Potosi verdankt seiner Popularität dem Silvervorkommen des Monte Rico, dem Hausberg, der mittlerweile wie ein Schweizer-Käse durchlöchert ist.

Die eigentliche Miene wurde bereits vor vielen Jahren mangels Rentabilität geschlossen, jedoch die Leute arbeiten immer noch auf eigene Faust oder in Kooperativen zusammengeschlossen am Silberabbau. Sicherheitsstandards oder -Vorkehrungen sind hier praktisch Fremdwörter und bei dem Alkohol bzw. Cokablätter-Konsum der Bergleute ist es nicht verwunderlich, dass hier laufend Leute verunglücken. Etwas Nervenkitzel beim Besuch der Mine und beim Sprengen von Nitroglyzerin ist für Nicht-Glaustrophobiker somit vorprogrammiert.

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Die Hauptstadt La Paz, was übersetzt so viel heißt wie ‘Unsere Frau des Friedens’, ist mitten in die Anden gebettet und erstreckt sich zwischen 3.500 und 4.000 Meter Seehöhe. Für nicht akklimatisierte Leute kann das schnell zum Problem werden, jedoch dafür kann man in bestimmten Kaffeehäuser sich einfach Sauerstoff bestellen um sich langsam an die Höhe zu gewöhnen. Auch sonst scheint in dieser Stadt kaum etwas oder kaum jemand außer Ruhe zu geraten, hier scheint die Zeit etwas still gestanden zu sein, von westlicher Popkultur ist wenig zu sehen, dafür jede Menge Traditionelles das vom kargen Land in die Großstadt mitgebracht wird.

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Dass Bolivien eine Marine besitzt obwohl es ein Binnenland ist verdankt es dem Lago Titicaca (und wahrscheinlich der paranoiden Regierung), einem riesigen hochgelegenen See den sich Peru und Bolivien teilen. Erwähnt sollte an dieser Stelle auf jeden Fall die Isla del Sol (die Sonneninsel) werden, eine Perle im See die zum Wandern einlädt, denn Fahrzeuge gibt es hier keine. Dafür bieten sich jedemenge Gelegenheiten für authentisch bolivianische Begegnungen und unvergessliche Erlebnisse.

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Ja, ja, genau hier ist es, wo die Zeit stillgestanden zu sein scheint, hier wo es Entschleunigung gibt die man heute seinesgleichens erst suchen muss …. Viva Bolivia!